Am Ziel

Abschlusskommentar von Dir. Assi. Dr. Sibyl Rezgueni

Ich habe das letzte Wort. Hm. Wie immer, werden die einen behaupten. Ist nicht wahr, sage ich. Schliesslich hat man mich nicht eher an die Kiste gelassen... Typisch, sie lässt sich wieder einmal in die hinteren Reihen drängen, denken die anderen. Die Wahrheit ist, dass es mir nicht so wichtig war, mich sofort an die Kiste zu setzen.

Der Duft von Freiheit und Abendteuer.

Seine Wünsche ausleben, seine Träume verwirklichen, seine Ziele hartnäckig verfolgen. Eigenschaften, die ich bei anderen Menschen stets bewundere und an mir selber oftmals vermisse. Es ist drum so, dass die Zielstrebigkeit und die Art, wie ich die Dinge angehe, im Gegensatz zu Andrés Vorgehen hochgradig chaotisch ist und ich Ziele darum oftmals erst nach vierzehn Fehlstarts und siebzehn Kehren erreiche – wenn überhaupt. Diese Tour de France war in dieser Beziehung ein logistisches Meisterwerk – in meinen Augen. Alles schier auf die Minute (!) genau geplant. Eine für mich schier unvorstellbare Leistung – aber ich bin meine eigene Zeugin, ich hab’s ja selber erlebt. Nichts ist dem Zufall überlassen worden. Selbst das Wetter hat uns keinen Strich durch die Rechnung machen können. Alles ausgerechnet, aufgeschrieben, durchgedacht und dann planmässig ausgeführt. Chapeau, André, mache dich auf zu neuen Taten!

 

Seine Wünsche immer sofort ausleben. Das muss nicht sein. Es ist nicht so, dass die Zeit die Träume zunichte macht. Wer wartet, kann auch belohnt werden. Ich glaube, Walo hat diese Tour nicht minder geplant und genossen wie der Siegfahrer. Auch er darf sich getrost auf den Heimweg machen und neue Pläne schmieden.

 

Ich habe diese Tage sehr genossen. Und ich habe, auch wenn es vielleicht nicht immer für alle so ausgesehen hat, stets gehofft, meine Daumen gedrückt und mitgeholfen, damit André sein Ziel erreiche. So hege und pflege auch ich täglich meine kleinen Wünsche und versuche sie zu verwirklichen. Und dazu bedarf es manchmal die Hilfe anderer. Meine grossen Wünsche aber siedle ich derweil noch ein bisschen in der Zukunft an, dann wenn meine beiden Kinder gross und stark sind. So bleibt mir noch einiges zum Träumen.

 

Die letzten Worte, zugegeben, ich habe sie nicht ungern. Sie gelten den beiden Menschen, ohne deren Hilfe ich nicht auf die Reise hätte gehen können. Sie gelten meinen Eltern, welche sich während dieser Zeit so liebevoll um meine beiden herzallerliebsten Kinder gekümmert haben. Ich danke euch.